Dienstag, den 5. Juni 2018
Streckenlänge: 16 km, +/- 300 m
>> Link zum Tourenverlauf (Outdooractive.de)
Das Osterreiten ist eine Prozession mit Pferden, bei der zu Ostern der Auferstehung Jesu Christi gedacht wird. Es wird als sorbischer Brauch in der Oberlausitz gepflegt. Aber auch im südlichen Lausitzer Bergland, dem Böhmischen Niederland, wird dieser Brauch seit 2011 Jahren wieder gepflegt. Auf Initiative von Roman Klinger wurde dieser Brauch in Mikulasovice (Nixdorf) aus der der Veregssenheit. Sein Urgroßvater war der letzte Präsident des 1844 gegründeten Nixdorfer Osterreitervereins. Und Roman Klinger wird uns auch bei unserer Wanderung an unserem Startpunkt, der Kostel sv. Mikuláše (Kirche St. Nikolaus) begrüßen. Herr Klinger zeigt uns die Kirche mit einer der größten Orgeln in Böhmen und berichtet uns von der Wiederbelebung der Tradition des Osterreitens. Mikulasovice ist auch unter dem Beinamen „böhmisches Solingen“ bekannt. Der Ort war neben der Kunstblumenfabrikation vor allem für seine Messerschmieden und Stahlwarenfabriken bekannt, in denen Messer in allen Ausführungen hergestellt wurden. Heute existiert im Ort noch das Unternehmen Mikov, ein weltweit anerkannter Hersteller von Messern und Büroartikeln. Ein Messer mit hohem Bekanntheitswert ist das kleine Fischmesser, welches auch beim Picknick auf Wanderungen gut zum Einsatz kommen kann. Unser Weg führt uns nach Süden und wir genießen nach Verlassen des Waldes einen Rundblick in die Sächsische Schweiz. Eben noch im Lausitzer Bergland mit Granitgestein als Basis kommt nun der Sandstein zum Vorschein. Wir befinden uns hier im Gebiet der Lausitzer Verwerfung. Die unterschiedlichen Landschaftsformen können wir am besten von dem Aussichtsturm auf dem Weifberg entdecken. Durch Wiesen mit Blick auf dem Ort Hinterhermsdorf gelangen wir bald in das romantische Weißbachtal und sind plötzlich von Sandsteinfelsen umgeben. Und wir betreten hier auch die Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz. Dem Weißbach folgen wir bis zur Mündung in die Kirnitzsch, die in diesem Gebiete die Grenze zwischen Sachsen und Böhmen bildet. Wir überqueren bei Wüstung Zadní Doubice (Hinterdaubitz) die Staatsgrenze. Durch das údolí Brtnického potoka (Zeidlerbachtal) erreichen wir unser Tagesziel, den kleinen Ort Kopec (Hemmehübel). Hier können wir eine Vielzahl von kleinen Umgebindehäusern entdecken. Zum Abschluss der Wanderung kehren wir in der Gaststätte „U Oty“ am Ausgang des Zeidlerbachtales ein, ein „Leuchtturm für müde Touristen“. Wir bestaunen die kleinen Umgebindehäuser im Ort und entdecken wieder einen Wandel der Landschaft. Wir verlassen hier wieder den Nationalpark und auch den Sandstein und haben wieder Granit unter den Füßen. Nach 2 km erreichen wir den Marktplatz in Brtniky (Zeidler), von wo wir 16 Uhr mit dem Bus die Rückfahrt antreten.
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By www.hemm.cz Blick auf Kopec |
Text: Hubert Höfer